Lossprechung 2023: „Nie wurde unser Beruf so sehr gebraucht wie heute“

„Nie wurde unser Beruf so sehr gebraucht wie heute“

Die Innung Sanitär-Heizung-Klima Kreis Kleve sprach im Bürgerhaus Uedem 46 Auszubildende los. Ehrengast Christoph Gerwers, Landrat des Kreises Kleve, bescheinigte den glücklichen Junggesellen, „einen Meilenstein auf dem Weg in ein erfolgreiches Berufsleben“ erreicht zu haben. Finn Gerritzen vom Betrieb Dellen & Werner GmbH aus Issum-Sevelen wurde als Innungsbester ausgezeichnet.

Die Sanitär-Heizung-Klima-Branche boomt: 10 Milliarden Euro Umsatz jährlich machen allein die SHK-Betriebe in Nordrhein-Westfalen. Und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Im Gegenteil. Von der Energiewende über den demografischen Wandel und das seniorengerechte Wohnen bis hin zum Trend zu Lebensqualität und Komfort in den eigenen vier Wänden – viele gesellschaftliche Entwicklungen befeuern die Nachfrage. „Nie wurde unser Beruf so sehr gebraucht wie heute“, stellte Heinz Goumans, der stellvertretende Obermeister der Innung Sanitär-Heizung-Klima Kreis Kleve bei der Lossprechungsfeier im Bürgerhaus Uedem folgerichtig fest.

„Klebstoff gehört zwischen Muffe und Rohr – und nicht zwischen Hand und Straße“

Goumans, der den erkrankten Obermeister Michael Janßen vertrat, beglückwünschte die 32 anwesenden Junggesellen herzlich. In seiner kurzweiligen Rede erinnerte er an die schwierigen Bedingungen, unter denen die Azubis ihre Ausbildung absolviert hätten, Stichwort Corona-Pandemie, und sagte ihnen eine goldene berufliche Zukunft voraus: „Euch stehen alle Wege offen.“ Die Energiewende könne ohne die SHK-Branche nicht gelingen. Konkrete Arbeit sei gefragt anstatt Protestaktionen. „Wir verwenden den Klebstoff dort, wo er hingehört, nämlich zwischen Muffe und Rohr – und nicht zwischen Hand und Straße“, sagte Goumans unter großem Gelächter.

Landrat Christoph Gerwers dankte in seiner Festansprache den Ausbildungsbetrieben im Kreis Kleve, die eine wichtige Rolle für die Gesellschaft leisteten, und hob auch die Arbeit der berufsbildenden Schulen im Kreis hervor. Er gratulierte den Junggesellen, die einen „Meilenstein auf dem Weg ins Berufsleben“ absolviert hätten. Denn das Handwerk im Allgemeinen und die SHK-Branche im Speziellen seien unverzichtbar und böten jungen Menschen beste Perspektiven. „Wer schon einmal einen Heizungsausfall am ersten Weihnachtstag hatte, der weiß die Fachbetriebe zu schätzen, zu wertschätzen, und ja, auch zu lieben“, sagte Gerwers. Auch Uedems Bürgermeister Rainer Weber ging in seinem Grußwort auf die Bedeutung der Branche für die Energiewende und die hervorragenden Perspektiven für die Junggesellen ein.

Abwechslungsreich und viele Möglichkeiten, sich zu spezialisieren

Bei der anschließenden Lossprechung, die Gerhard Giesen, der Lehrlingswart der Innung vornahm, bekamen die anwesenden Junggesellen ihren Gesellenbrief überreicht und konnten sich zudem über einen Werkzeugkoffer als Geschenk freuen. Als Innungsbester wurde Finn Gerritzen vom Betrieb Dellen & Werner GmbH aus Issum-Sevelen ausgezeichnet. Was der 23-Jährige besonders schätzt an seinem Beruf? „Dass er so abwechslungsreich ist und man so viele Möglichkeiten hat, sich zu spezialisieren.“ So interessiert sich Finn Gerritzen beispielsweise besonders für den Bereich Heizung / erneuerbare Energien. Die nächsten Schritte auf der Karriereleiter hat er schon geplant: Zunächst macht er seinen Meister in Vollzeit, perspektivisch könnte er sich vorstellen einen Betrieb zu übernehmen. Als Zweiter seines Jahrgangs wurde Steffen Rocker vom Betrieb Jacobs & Nienhuys Gebäudetechnik aus Bedburg-Hau ausgezeichnet. Den dritten Platz belegte Simon Grigoleit von der Firma Ludwig Brands GmbH aus Kleve.

Das Schlusswort hatte dann Lehrlingswart Gerhard Giesen. Bevor er die Junggesellen zum Feiern entließ, gab er ihnen noch einen Auftrag mit: „Tragen Sie nach draußen, was für einen verantwortungsvollen, spannenden und geilen Job wir haben.“

„Landrat Christoph Gerwers gratuliert Simon Grigoleit, der die drittbeste Gesellenprüfung ablegte. Uedems Bürgermeister Rainer Weber und der stellvertretende Obermeister Heinz Goumans (rechts) begutachten den Inhalt der Werkzeugtaschen, die jeder Junggeselle überreicht bekam.“


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